Gleichensianer wandeln auf den Spuren Goethes auf Sizilien Oberstufenschüler*Innen erleben eine UNESCO Weltkulturerbe – Reise
Montag morgens, 03.11.25, 00:00 Uhr. Schlafenszeit. Nicht so für uns 48 Studiosi und unsere vier Professori des Gymnasium Gleichense. Ein Bus, dessen komfortable Fahrt ein Genuss war, entführte uns auf eine abenteuerliche Reise in den Süden und zuvor nach Berlin. Von hier sollte der Flieger gen Insel abheben. Das Einchecken wurde aber sogleich zum Nervenkitzel für unsere Lehrer. Die Checkin- Automaten streikten. Dafür tickte die Zeit zielstrebig herunter, genügte aber und alle Teilnehmer saßen mit Start der Turbinen an Bord.
Bei sonnigem, warmem Wetter landeten wir in Catania. Unser Reisebus mit smartem Italiener am Steuer stand schon parat. Weiter ging es in Richtung Agrigento und keiner realisierte so richtig, seit Sonntagmorgen durchgehend auf den Beinen zu sein. Angekommen, ging es nachmittags noch zum Strand, um erste Impulsvorträge zur Geografie und Geologie Siziliens anzuhören. Die ganz Mutigen unter uns nutzten die Chance, ins Mittelmeer einzutauchen. Bei 21°C war dies trotz November auch noch bestens möglich. Der Abend klang bei schönem Essen aus.
Am Dienstag ging es früh ins Tal der Tempel. Die griechischen Anlagen beeindruckten alle, sind Zurecht UNESCO Weltkulturerbe und zu ihnen wurde interessant referiert. Die Altstadt von Agrigento folgte danach. Dort führten uns einige Schüler per Rundgang durch die Stadt. Zurück im Hotel hieß es Koffer packen, Speisen, Schlafen. Klingelingeling! 7.00 Uhr. Der Bus nach Palermo tuckerte schon.
Als Abstecher, bewusst ins Programm integriert, hörten wir einen weiteren Vortrag. Die Normannenkathedrale in Monreale (weiteres UNESCO – Erbe) bestach mit gigantischer Kunst und auch der Klosterkreuzgang beeindruckte uns. Am Nachmittag stoppten wir bei tollem Wetter nochmals am Strand. Sand, Sonne, Meer, italienisches Flair. Ob Goethe das auch so faszinierte? Mitten in der Innenstadt Palermos wartete dann das nächste Hotel „Athenaeum“ auf uns. Dort stillten wir mittels 3-Gänge-Menü nicht nur den Hunger, sondern auch unsere müden Körper, wäre da nicht der Krabbelkäferalarm in einem der Mädchenzimmer gewesen. Als das Insekt bezwungen war, kam dann die nötige Ruhe auf, die wir brauchten, um tags darauf für gute 10km Stadterkundung fit zu sein. Geographisch wurde die Stadt vorgestellt und künstlerisch spezielle barocke oder gotische Werke dargeboten.
Nach abendlicher Entdeckungsfreizeit und einem ersten verlorengegangenen Reiseberichtsheft, hieß es wieder: Koffer packen! Reisen heißt Stoppen, wenn es wichtiges zu sehen gibt. UNESCO Erbe Nr.3 war die Villa Romana del Casale. Als römischer Prunkbau entstanden und nach fast 2000 Jahren noch top erhalten, beeindruckten die Mosaikbilder auf gut 3000 m² Fußboden der Villa. Die berühmten „Bikinimädchen“ beschäftigten ab da fast alle Teilnehmer, denn der Bikini wurde erst im 20. Jhd. erfunden, es konnten also höchstens „Busenbindenmädchen“ sein. Zurück in Catania wurden Mee(h)r-bett- Bungalows auf dem Campingplatz Jonio unser temporäres Zuhause und ließen in der Freizeit mächtig Ferienlagerfeeling aufkommen.
Am Folgetag ging es an den Silvestrikrater am Ätna, der als Nebenkrater auf knapp 2000hm der rund 3323 m des Ätna liegt. Gefahr und Potential des Vulkans wurden eindrücklich geschildert und veranschaulicht. Nur die knappen 5°C bei eisigem Wind, machten allen echt zu schaffen. Anschließend lockte die kleine Stadt Taormina und wir wandelten tatsächlich auf den Spuren unseres deutschen Dichterfürsten. UNESCO Erbe Nr.4 hauchte uns, mit dem griechisch-römischen Theater, welches das zweit größte Freilichttheater der Insel ist, viel Geschichte zum Anfassen ein. Eine weitere Stadtführung durch die Altstadt mit Haltepunkten Goethes inspirierte dann die Deutschvirtuosen.
Syrakus stand als letzte Station auf unserem Wochenprogramm. Mit Archimedes, der Einstein der Antike, seinem wissenschaftlichen Erbe, der malerischen Mittelmeerstadt sowie einem weiteren antiken Theater und später den Katakomben von Syrakus wurde unsere Bildungsreise abgerundet. Ein Abschiedsessen mit den Lehrern komplettierte die Reise, die für uns in einer für viele recht kurzen Nacht gemeinsamer Geschichten und Erlebnisse endete.
Nach einem „grazie mile per tuti“ für unseren Busfahrer, einem gelungenen Flug und erneuten super Transfer gen Heimat, warteten schon unsere Eltern vorfreudig, uns wiederzusehen. Extrem lehrreich und interessant und durch unsere einzelnen Vorträge gespickt, war die Reise ein voller Erfolg, was viele von uns auch in ihrem Skizzenbuch so resümierten.








