Aus der Rede des Schulleiters

Liebe Eltern, liebe Abiturienten, sehr geehrte Lehrer und Gäste.
Wir haben uns in schwierigen Krisenzeiten bei der Suche nach Alternativen diesen schönen Ort ausgesucht, um uns vom Abiturjahrgang 2020 feierlich zu verabschieden.
Dieser Ort, die Burg Ohrdruf, besser bekannt als Mühlburg oder Kupferschloss, ist eine imposante, mittelalterlich anmutende Burg, die jedoch erst 85 Jahre alt ist und eine wechselvolle Geschichte hat. Erbaut 1933-35, diente sie als Wohnhaus Thilo Mühlbergs bis 1945. Danach war sie Waisenhaus und Kinderheim und ab 1955 bis 1978 Sitz des Sowjetischen Armeestabes, der die Burg in einem bedauernswerten Zustand hinterließ. Bis 1989 diente sie als Bezirksjugendschule der FDJ, anschließend bis 2003 als Jugend-Bildungsstätte des Landes Thüringen. Bis heute gab es verschiedene Besitzer bzw. Pächter, die u.a. Events, Märkte, Messen oder Feiern durchführten. Heute nun erstmals eine Abiturfeierstunde. Schön, dass wir diesen bemerkenswerten Ort gemeinsam gefunden haben.
2020 – ein Jahr mit vielen, teils weltbedeutenden Ereignissen bzw. Jubiläen: 500. Todestag des Künstlergenies Raffael , historisch und in seinen Folgen überaus bedeutsam ist das Ende des II. WK vor 75 Jahren, sowie die Bildung zweier deutscher Staaten im kalten Krieg, die sich vor 30 Jahren wieder vereinigten.
Ebenso schockte ein Ereignis aus der Popmusik viele Eurer Großeltern vor 50 Jahren, die Kultband der 60er, die Beatles lösten sich auf.
2020 wird für Euch aber vor allem das Jahr bleiben, welches Ihr mit Eurem Abitur verbindet.
In 10, 20 oder 25 Jahren werdet Ihr Euch vermutlich wieder treffen, so wie es schon viele Jahrgänge vor Euch taten. Und Ihr werdet Eure
Erinnerungen aufleben lassen, aber auch über die späteren Lebenswege plaudern.
Eins bleibt Euch dabei immer gewiss, Ihr seid der berühmte Corona-Jahrgang, der mit Distanzunterricht zum Abitur kam, aber auch mit Kursarbeiten und Prüfungen, die dann durchaus Eure volle Präsenz erforderten.
Nehme ich die Schülerzahl der beiden Kurse von 28, so stelle ich mit Erstaunen fest, dass Ihr zugleich der 28. Jahrgang des neuen G.G. seid!
Gern würden allerdings einige mehr hier sein, denn vor acht Jahren waren es 39, später sogar 41 und 2018 noch 38 Schüler!
Davon sehen wir heute:
Anna -Lena, A.-Patrizia, Angelina, Antonia ,Anna und Alexander.
Alles Gute für Euch!
A, das heißt vielleicht Abitur, das Euch mit dem Reifezeugnis in wenigen Minuten überreicht wird. Ein chaotisches und ereignisreiches Halbjahr 12/2 liegt hinter Euch. Trotz Korona habt Ihr ab 27.4. die letzten Hürden genommen! Seid stolz darauf, zu den nunmehr rund 1500 Absolventen des Gymnasium Gleichense zu gehören!
Heute sind auch: Jasmin, Jannik, Jette, Johannes, Jonas, Justin, Julian und Jonathan hier.
Herzlicher Glückwunsch!
J steht für Jugend oder Ja. Sagt ja zum Leben! Auf das, was da noch kommt. Freut Euch darauf! Strahlt in diesem Leben immer etwas von Eurer heutigen Jugend aus!
Wir begrüßen auch: Leonhard, Leonie, Lisa und Lukas.
Viel Erfolg Euch! L steht für Leidenschaft.
Brennt für etwas, seid leidenschaftlich bei der Lösung von Problemen in Ausbildung, Studium oder Beruf, aber auch bei der Suche nach der Liebe Eures Lebens. Möge Euch diese Suche gelingen, so dass Ihr wie Marc Forster sagen könnt: „An Deiner Seite will ich bleiben, geh durch Feuer und alle Zweifel, mit allen Träumen und all den Sorgen, heute, morgen, übermorgen“.
Platz genommen haben: Melina und Maya
Auch Euch beste Wünsche!
M …heißt vielleicht menschlich sein, zeigt es, seid nicht ignorant oder gar falsch oder missachtend anderen gegenüber.
Unsere Welt ist leider oft voller Unmenschlichkeiten! Setzt Zeichen dagegen!
Auch dir alles Gute, Nick ! N…wie kindliche Neugier. In Tabaluga besingt sie Peter Maffey: „Irgendwo tief in mir, bin ich ein Kind geblieben. Erst dann, wenn ich`s nicht mehr spüren kann, weiß ich, es ist für mich zu spät“
Bewahrt Euch ein Stück dieser Kindheit!
Herzlich willkommen: Rebecca, Rick, Robin, Robert und Ronja
Viel Glück, auch Euch!
R meint vielleicht Ratgeber. Eure Eltern und Großeltern waren das bisher. Lernt, auch weiterhin ab und zu auf deren Ratschläge zu hören.
Und Sie, liebe Eltern, sie müssen zunehmend lernen, los zu lassen.
Auch Eure Lehrer wie Frau Hanf, Frau Koppe, Frau Zeigner und Frau Borth denken heute besonders an Euch natürlich auch alle Fachlehrer.
Vorbilder. Brauchen wir welche? Ich meine ja.
Wie Ludwig van Beethoven, der unermüdliche Musiker, der trotz Taubheit weiter komponierte, an dessen 250. Geburtstag in diesem Jahr erinnert wird. Seine unvollendete 10. Sinfonie wurde jetzt durch künstliche Intelligenz doch noch vollendet.
Oder John Lennon, der als einer der 4 legendären Beatles Musikgeschichte schrieb, setzte er bis zu seiner Ermordung vor 40 Jahren unsterbliche musikalische und politische Zeichen für den Weltfrieden (z.B. in: „So this is christmas“, „Give peace a chance“ oder „Imagine“) Dort sang er:
„Stell dir vor, alle Menschen leben ihr Leben in Frieden“, „Du wirst vielleicht sagen, ich sei ein Träumer, aber, ich bin nicht der Einzige.“
Hört nicht auf ein solcher Träumer zu sein!
Für viele sind auch Sportler große Vorbilder. Z.B. der 80jährige Pele oder Franz Beckenbauer (75) als berühmte Fußballer, vielleicht auch Dirk Nowitzki oder der 10-Kampf-Weltmeister Niklas Kaul.
Auch Alltagshelden hätten es verdient, solche zu sein.
Mögliche Vorbilder gibt es viele, jeder kann selbst entscheiden, ob er welche bewundert oder ihnen nacheifern möchte.
Euch gehört die Zukunft!
Probleme sind dabei viele zu lösen: Klimawandel, Gewalt, Rassismus, soziale Ungerechtigkeit z.B.
Geht dabei Euren eigenen Weg. Er kann auch steinig und schwer werden, so wie es ein Idol seit meiner Jugend, Joe Cocker in „Up where we belong“ besang:
„Der Weg ist lang und es werden Berge zu überqueren sein. Aber wir klettern jeden Tag einen Schritt weiter.“ (Dort, wo der Adler ruft.)
Dieser Weg wird immer Euer Weg sein.
Er wird Euch hinausführen in die weite Welt, aber manche von Euch auch zurückkehren oder ganz in der Nähe bleiben lassen.
Viel Erfolg und Glück dabei!
Denkt vielleicht auch einmal an Eure Schulzeit zurück. Mögen Euch dabei gute Erinnerungen bleiben.
Alles Gute für Euch!
Auf ein freundliches Wiedersehen!