Ohrdrufer Schüler erleben Englisch auf einer Farm in Thüringen

Mit gemischten Gefühlen betraten die Schüler der 6. Klasse vom Gymnasium Gleichense den Bus, der sie in gut einer Stunde in eine andere Welt bringen sollte. Englisch ist nicht unbedingt das Lieblingsfach der meisten von Ihnen, sie quälen sich durch Grammatikregeln und versuchen endlose Vokabellisten in ihre Köpfe zu bekommen. Da hatte es gerade noch gefehlt, dass sich Eltern und Lehrer eine Klassenfahrt einfielen liessen, bei der sie ausschließlich Englisch reden sollten und selbst die Handys zu Hause bleiben mussten. So blieb es auch ungewohnt still unter den Schülern, als sie am 28.5.18 gegen Mittag den Bus in Freienorla bei Kahla verließen. Fünf freundliche Mitarbeiter der „Language Farm“ empfingen sie und redeten ununterbrochen Englisch. Etwas ungläubig und verunsichert wirkten die 6. Klässler  in den ersten Gesprächen mit ihren Betreuern aus Schottland, London, New York und Australien. Doch Vicky, Joe, Patrick und Juliette brauchten nicht lange, um ihre Herzen zu gewinnen. Bereits am Mittagstisch konnte man beobachten, wie die Schüler ihre Hemmungen verloren und versuchten, auf die interessierten Fragen ihrer internationalen Gesellschaft zu reagieren. In 5 Tagen auf der „Language Farm“ war das Team rund um die Uhr um die Schüler bemüht. Sei es beim Backen, Theater spielen, in spannenden Erzählungen über fremde Länder, Menschen und Tiere, beim Cricket Spielen oder Singen am Lagerfeuer. Immer wieder bewegten sie in kreativen Beschäftigungen wie ein eigenes Lied zu komponieren, Masken basteln, ein kleines Buch herstellen oder beim Verrichten gemeinsamer Aufgaben, die Kinder zum Reden. Dabei waren die kleinen Sprachgruppen von 5 Schülern pro Betreuer besonders effektiv. Aber Ivy, der Chefin vor Ort, lag nicht nur die Vertiefung in die Englische Sprache am Herzen, sie wollte unseren Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis in der Kindheit unserer Schüler machen, das sie mit all ihren Sinnen wahrnehmen konnten. Es verwundert daher nicht, dass sich der hohe Anspruch ebenso bei der Verpflegung der Schüler fortsetzte. Fertiggerichte oder Essen auf Rädern sucht man vergebens. Ivy kauft frisches, möglichst unbelastetes Gemüse, Obst und andere Zutaten, die dann von der jeweiligen Kochgruppe in themenbezogene Gerichte verwandelt werden. Neben selbst gemachten „Burgern” versuchen die Schüler so auch „Baked Potatoes“, „Enchiladas“ und „Home Made Pizza“. Da Liebe ja bekanntlich durch den Magen geht, überraschte es uns nicht sehr, dass die Kinder und Betreuer schon bald ein freundschaftliches Verhältnis hatten und sich rundherum wohl fühlten. Als die Schüler dann noch herausfanden, dass Ivy einst selbst Schülerin am Gymnasium Gleichense war und wie sie, die ersten Englisch Versuche an Ohrdrufs traditionsreicher Schule machte, ist die Scheu wie weggeblasen. Beim Abschied fällt es ihnen nun gar nicht mehr schwer, ihre Dankbarkeit und Freude über die gemeinsame Zeit in Englischer Sprache über die Lippen zu bringen. We sure hope we’ll see you again Ivy and your awesome team of the Language Farm!